Endangered species collection

Die Kanaren sind ein Archipel mit einer einzigartigen Fauna und Flora. Genau wie auf den Galapagos Inseln haben sich hier im Laufe der Evolution ganz eigene Tierarten herausgebildet. Dies konnte nur geschehen da die Inseln isoliert vor der Afrikanischen Küste liegen und es keinen Austausch mit den auf dem Festland lebenden Tierarten gab. Eine weitere Gemeinsamkeit mit den Galapagos Inseln ist auffällig: Auf den Galapagos Inseln leben die größten Landschildkröten der Welt, hier auf den Kanaren die größten Eidechsenarten weltweit. Auf Galapagos hat sich auf jeder Insel eine eigene Riesenschildkröten Art entwickeln können, auf den Kanaren hat bzw. hatte jede Insel ihre eigene Rieseneidechsen Art. Leider sind die hiesigen endemischen Tierarten in ihrer Existenz gefährdet. Von manchen Arten gibt es nur noch wenig hundert Exemplare.

Um über die prekäre Lage diese Tierarten aufmerksam zu machen habe ich angefangen eine Kollektion dieser Tiere erstellen. Hier die ersten beiden Exemplare: Natürlich eine Rieseneidechse, in diesem Fall die Gran Canaria Rieseneidechse und ein Sturmtaucher. Ich habe die Tiere auf einen Sockel gesetzt und diesen als Dose gestaltet. 2 weitere Dosen sind gerade im Ofen für einen Glasurbrand.

Kleines Update

Ich habe lange nichts gepostet. Heute wollte ich Euch mal ein kurzes Update geben.

Zur Zeit arbeite ich an 2 größeren Aufträgen. Einen über 8 tiefe Teller mit 4 verschiedenen Meerestieren und einen 2. über 8 flache Teller mit 8 verschiedenen Meerestieren und 6 Espressobechern mit Untertassen. Ich habe mein Repertoire an Meerestieren um einen Taschenkrebs und eine Pilgermuschel erweitert. Beide gefallen mir sehr gut. Hier die 2 ersten Motive: Eine Bindenbrasse und besagte Pilgermuschel:

Darüber hinaus bin ich dabei meine Bestände aufzustocken, da im November die große Herbstmesse der fedac am Leuchtturm in Maspalomas stattfindet. Morgen werde ich meine Bewerbungsunterlagen für einen Marktstand einreichen. Drückt mir die Daumen, damit es klappt.

Sicherheitshalber haben Oliver und ich uns schon ein Mal Gedanken über die Ausstattung des Marktstandes gemacht. Bei Ikea haben wir schöne Regale und eine Tisch mit verstellbaren Beinen gefunden. Dies dürfte fürs Erste reichen.

Anerkennung als Kunsthandwerkerin auf Gran Canaria

Ich habe hier auf Gran Canaria das carné de artesano bekommen. Das heißt ich bin als Kunsthandwerkerin anerkannt. Der Weg dahin war nicht ganz einfach.

2-mal pro Jahr kann man sich bei der Fedac dafür bewerben. Die Bewerbungsfristen werden auf den Seiten der FECAC veröffentlicht: https://fedac.org/solicitud-de-carne/

In meinem Fall brauchte ich für die Bewerbung Zeugnisse der von mir belegten Keramikkurse, Fotos meiner Arbeiten, einen Nachweis, dass ich hier auf Gran Canaria als Selbständige angemeldet bin, Nachweise meiner Einnahmen und Ausgaben, die NIE-Nummer, ein aktuelles Foto.

Ein paar Wochen später bin ich dann in die Keramikwerkstatt in Ingenio eingeladen worden, um meine Prüfungen abzulegen. Zuerst vortöpfern an der Töpferscheibe. Es ist mir bis heute unverständlich, wie ich das geschafft habe, da ich kaum etwas zustande bringe wenn mir jemand dabei zusieht. Trotzdem habe ich es geschafft ein größeres Gefäß zu drehen als jemals zuvor. Danach folgte eine schriftliche Prüfung. Paco, der die Prüfung abgenommen hat meinte es wäre ganz leicht, doch mir ist das Herz in die Hose gerutscht, da ich nicht erwartet hatte, dass es eine schriftliche Prüfung sein würde. Zum Glück hatte ich Oliver dabei, der mir alles übersetzt hat.

Ein paar Monate der Ungewissheit und Anspannung später bekam ich dann die Nachricht, dass man mich aufnehmen würde.

Gestern war der große Tag. Ich bekam im Cabildo Insular de Gran Canaria das carné verliehen.

Test an der Drehscheibe.

Total k.o. aber mehr wegen der Aufregung als wegen des Drehens.

https://www.teldeactualidad.com/fotogaleria/ar_/economia/5987/24900.html

https://www.teldeactualidad.com/fotogaleria/ar_/economia/5987/24904.html

Tiere und Pflanzen bestimmen

Man muss sich nicht unbedingt durch verschiedene Bestimmungsbücher kämpfen, um Tiere und Pflanzen zu bestimmen. Es gibt auch Apps fürs Handy.

Am interessantesten finde ich iNaturalist. Eine App die auf eine Initiative der California Academie of Science und von National Geographic zurückgeht. Dort kann man seine Beobachtungen fotografieren mit der Community teilen und diskutieren. Meistens werden einem mit den ersten Bildern schon Vorschläge zur Bestimmung unterbreitet. Das wirklich tolle daran ist, dass die Beobachtungen mit wissenschaftlichen Datensammlungen wie der Global Biodiversity Information Facility geteilt werden damit Forscher die Daten finden und verwenden können. So kann jeder mit dazu beitragen, dass wir ein immer genaueres Bild vom Leben auf diesem Planeten bekommen.

Seek ist eine weitere App von iNaturalist. Sie liefert, meistens, mit der Bestimmung gleich noch weitere Informationen wie Verbreitung, Einordnung ins phylogenetische System,(stammesgeschichtliche Verwandtschaft) und ob sie endemisch oder eingeschleppt sind.

Bei Seek kann man an verschiedenen Naturschutz-Missionen teilnehmen, damit man seine Umwelt besser kennen und verstehen lernt. Denn nur was man kennt und versteht kann man auch schützen und bewahren.

Wenn man nur Pflanzen bestimmen möchte, kann man auch PlantNet verwenden. Allerdings überprüfe ich die vorgeschlagenen Artnamen noch einmal im Internet, bevor ich sie verwende.

Fringilla polatzeki, eine der gefährdetsten Vogelarten der Welt

Gran Canaria ist die Heimat einer der seltensten Vogelarten des Planeten. Die Art wurde erst 2016 als eigenständige Spezies beschrieben. Früher hielt man sie für eine Unterart des Teidefinks: Fringilla teydea polatzeki.  Für Fringilla polatzeki habe ich noch keine Deutschen Namen gefunden, nur den englischen Namen: Gran Canaria blue chaffinch und den Spanischen: pinzón azul de Gran Canaria.

Laut Eduardo Garcia-del-Rey (Macronesian Birds 1: 76-80, 2015) 76, betrug die ungefähre Populationsgröße im Jahr 1990 180 bis 260 Tiere. Diese leben in den alten Kiefernwäldern im Inneren der Insel. Zwischen 1990 und 2005 wurde mit EU- Geldern ein Nachzuchtprogramm aufgesetzt, dass wohl mehr als stümperhaft gewesen sein muss. Insgesamt wurden in diesen 15 Jahren 3 Nachzuchten in die Freiheit entlassen, die kurze Zeit später tot aufgefunden wurden. Zwischen 2005 und 2012 wurde das Nachzuchtprogramm einem besser qualifizierten Team übergeben, dass insgesamt 47 Tiere in die Wildnis entlassen konnte. Danach übernahm das alte Team wieder das Projekt, worauf die Zahl der in die Natur entlassenen Nachzuchten um 50% einbrach und das Monitoring und die Beringung der Vögel vernachlässigt wurde. So ist die Situation dieser Finkenart nach wie vor kritisch.

Wie so oft hatte das Abholzen der Kiefernwälder und die Zersiedelung der Landschaft zu einem so starken Rückgang der Vogelpopulation geführt. Bleibt zu hoffen, dass durch das Aufforstungsprogramm und somit die Vergrößerung des Lebensraumes auch die Zahl der Finken ansteigt.

Hier könnt Ihr die Originalarbeit von Garcia-del-Rey einsehen:

https://www.researchgate.net/publication/283510073_The_Blue_Chaffinch_of_Gran_Canaria_Fringilla_teydea_polatzeki_what_next

Oliver und ich sind heute nach Tamadaba gefahren, in der Hoffnung einen Finken beobachten zu können. Wir konnten keinen entdecken. Außer diesen übergroßen, der eine Tonne für Altglas in Artenara ziert.  Dort wird die Populationsgröße auf ungefähr 430 Exemplare geschätzt.

Fringilla polazeki

Meine Wald und Wiesen-Kollektion

In letzter Zeit habe ich mich bei der Dekoration meiner Becher und Tassen von den Wiesen und Lorbeerwäldern hier auf Gran Canaria inspirieren lassen. So habe ich angefangen Dekors mit Schnecken Käfern und Bienen zu entwickeln. Einige sind schon in meinem etsy shop erhältlich, andere warten noch darauf glasiert und gebrannt zu werden.  Alle Becher sind lebensmittelecht und spülmaschinengeeignet.

Becher Biene
pinzon azul
Dose Pinzon azul
Deckel: Dose Pinzon azul,
Farn und Schnecke
Zikade
Bienchen
Klee

Botanisieren

Als Kind habe ich das Botanisieren von meiner Tante Hildegard gelernt. Sie war Apothekerin und hatte gleich nach dem 2. Weltkrieg Pharmazie in Berlin studiert. Während des Studiums mussten die Student*innen ein Herbarium anlegen. Ihr Wissen und ihre Freude an der Botanik hat sie auf unseren gemeinsamen Spaziergängen an mich weitergegeben. Wir sammelten Pflanzen, bestimmten und pressten sie und ich habe auch ein kleines Herbarium angelegt. Von ihr habe ich Namen wie: Frühlingsplatterbse, Huflattich, gemeiner Erdrauch, Hahnenfuß, Hirtentäschelkraut und so weiter kennen gelernt. Jahre lang habe ich das Botanisieren vernachlässigt. Aber hier auf Gran Canaria ist die Pflanzenwelt so bunt und vielfältig, dass ich wieder Lust bekommen habe Pflanzen zu bestimmen. Mittlerweile sind die Kameras der Handies so gut, dass ich die Pflanzen nicht mehr sammle, sondern nur noch die Fotos aufhebe.